Dennis Eick

Drehbuchtheorien

 

Zum Geleit

 

Kürzlich diskutierte ich mit einer Autorin über ihr entstehendes Drehbuch. Sie hatte ein entmutigendes Lektorat aus einer Senderredaktion erhalten - viele Details wurden zwar positiv hervorgehoben, aber letztlich lautete das Urteil: Neuschreiben oder Aufgeben. Alternativen, die jedem Drehbuchautor und jeder Drehbuchautorin geläufig sind. Alternativen, die in ihrer Unerbittlichkeit letztlich die Spreu vom Weizen trennen, Professionalität von Dilettantismus scheiden. Die Diskussion war einerseits von dem der Enttäuschung geschuldeten Zweifel an der Urteilsfähigkeit des Lektorats bestimmt und andererseits von dem Impuls, es mit einer neuen Fassung zu versuchen. In diesem Spannungsfeld erfolgte dann das, was immer wieder zu beobachten ist: Es wurden die Geister beschworen, die sich als Drehbuchlehrer mit ihren Konzepten und Theorien einen Namen erwerben konnten oder gar selbst ernannte oder erkorene Drehbuchgurus ganzen Autorengenerationen vermeintliche Rezepte und Anleitungen für erfolgreiche Bücher zu liefern schienen. Doch können die diversen Drehbuchlehren nicht mehr oder nicht weniger als die Werkzeuge liefern, die im Handwerk des Schreibens unabdingbar erscheinen, nicht aber die Anleitung im engeren Sinne sind. Erst der gekonnte und inspirierte Einsatz der Mittel wiederum ist die Grundlage für ein erfolgreiches Schreiben. Umso wichtiger ist es, die Werkzeuge umfassend zu verinnerlichen, deren Grenzen und Möglichkeiten zu kennen und kritisch würdigen zu können. Kenntnisse und Fertigkeiten, über die nicht nur Drehbuchautoren - und autorinnen verfügen sollten, sondern auch Redakteure, Produzenten, Producer und Dramaturgen und die es in der Lehre profund zu vermitteln gilt.

Dennis Eick bietet mit dem vorliegenden Werk erstmals diesen umfassenden Überblick über das Gebiet der Drehbuchtheorie, ihren Ursprung, ihre Entwicklung und die aktuellen Ausprägungen. 'Drehbuchtheorien' vermittelt ein breites Grundwissen und ist so sowohl für den Einstieg als auch als Basis für die vertiefte Spezifizierung geeignet. Dabei gelingt es erstmals, die Drehbuchtheorien wissenschaftlich und nicht als Manual zu behandeln. Die Arbeit bleibt dennoch stets praxisnah und lesbar. Von besonderem Wert sind die Interviews mit den amerikanischen Drehbuchlehrern und deutschen Autoren.

Mir ist kein vergleichbarer Ansatz bekannt - ein Ansatz, der alle relevanten Werkzeuge des Drehbuchschreibens methodisch sauber würdigt, und so der Arbeit 'Drehbuchtheorien' das Potenzial eröffnet, zu einem der Standardwerke der Drehbuchlehre für die kommenden Jahre zu avancieren.

 

Thomas Schäffer

Geschäftsführer nordmedia Fonds GmbH

 

erschienen bei: Herbert von Halem Verlag


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