Philip Parker

Die kreative Matrix

 

Zum Geleit:

Berlin 2002, script!Forum: nordmedia präsentiert sich mit dem script&development lab. Gast und Vortragender ist Phil Parker -  neben Marzcewski, Cunningham und Rukov einer der  Hauptdozenten des nordmedia Programmes.  Der Saal ist überfüllt als Phil vor sein Auditorium tritt und fortan die Teilnehmer gut zwei Stunden mit seiner Methode „The Creative Matrix“ in seinen Bann zieht. Auch mich faszinierte er wieder einmal mit seiner Intensität und der Klarheit, mit der er seine Punkte setzte. Ich erinnerte mich an andere Drehbuch-Lectures: Nur einmal hatte ich eine ähnlich große und vor allem konzentrierte Zuhörerschaft erlebt – auf einer RTL-Veranstaltung mit Robert Mc Kee in den 90ern - zu einer Zeit also, als dieser mit großem schauspielerischem Einsatz und als Drehbuchguru gefeiert durch die deutsche Medienlandschaft tingelte. Was ist es, was an diese Veranstaltung erinnerte? Sicher das Faszinosum einer überzeugenden Persönlichkeit. Sicher die Entertainmentqualität eines Vortragskönners. Vor allem aber die Alleinstellung eines klaren und verständlichen Methodenansatzes. So sehr diese Elemente die Erinnerung weckten – jeweils waren sie dennoch vollkommen voneinander unterschieden, weil unabdingbar eigenständig.

Ohne die Ansätze vertieft vergleichen zu wollen – ein Moment macht für mich den wesentlichen Unterschied und damit die Einmaligkeit von Phils Methode aus: Während die mir bis dato bekannten Drehbuchlehren  - ob der erwähnte Mc Kee, ob Sid Fields oder Keith Cunningham u.a. - immer linear oder zyklisch einem Verlauf entlang der Plotstruktur folgend sicherlich weit- bis weitestgehend umfassend die wesentlichen Aspekte des Drehbuchschreibens behandeln – so ist Phil Parkers Ansatz in Hinblick auf das Drehbuch selbst der der Wechselbeziehungen aller von ihm als essentiell erkannten Komponenten: Geschichte und Thema, Form und Plot, Genre und Stil -  die „Kreative Matrix“ -  und der der Gleichzeitigkeit ihrer Wirkungsweisen. Phil Parker bietet dabei eine komplexe aber methodisch veranschaulichte Analyse und Herangehensweise fernab von jeder Verheißung vermeintlich Erfolg garantierender Rezepturen. Seine Lehre stellt nicht nur die Elemente umfassend dar sondern legt besonderen Wert auf die Art und Weise, in der sie in Wechselbeziehung zueinander stehen und aufeinander wirken – zu jedem Zeitpunkt des dramaturgischen Werdens.

Ich habe viel aus den Gesprächen mit Phil Parker, seinen Vorträgen und seinem  Buch profitiert. Mit dem Ergebnis, dass ich seitdem Filme immer wieder neu sehe und entdecke, vor allem Drehbücher mit einem geschärft differenzierten Blick lese und einschätze.

 

 

Thomas Schäffer

Geschäftsführer

nordmedia - Die Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH


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